Hohenlohe in alten Zeiten
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Archive? Da gibt’s doch nur verstaubte alte Akten über Politik! – Weit gefehlt. Dass in der schriftlichen Hinterlassenschaft der Beamten, in den Akten der Gerichte eine Vielzahl von „kleinen Leuten“ ihre Spuren hinterlassen hat, das ahnen wohl nur die wenigsten. Robert Meier hat sich im Hohenlohe-Zentralarchiv in Neuenstein umgesehen. Die Verwaltung der kleinen Grafschaft war ständig mit Alltagsproblemen der Untertanen befasst. Im Vordergrund stehen Konflikte, seien es Ehestreitigkeiten, Konflikte unter Familienangehörigen oder Nachbarn, Gaunereien und Kapitalverbrechen. Das, was in diesem Zusammenhang berichtet wurde, was die Betroffenen vor Gericht erzählten oder in Eingaben zu Papier brachten, bietet Einblicke in den Alltag der Hohenloher insgesamt. Das vorliegende Buch möchte zeigen, dass die Akten mehr enthalten als „trockene“ Verwaltungsangelegenheiten, indem es einige dieser Geschichten lebendig und ohne Fachjargon nacherzählt. Im Mittelpunkt stehen jene „Leben von einigen Zeilen oder ein paar Seiten“, jene „unzähligen Missgeschicke und Abenteuer“ der oftmals „bitterarmen und tragischen Existenzen“, der „unbedeutenden und farblosen Gestalten“, die mit den Worten des großen französischen Historikers Michel Foucault „den feinen Sand der Geschichte“ bilden