Berliner Mietshaus
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Irina Liebmanns faszinierendes Buch Berliner Mietshaus hält in Zeiten ständigen Wandels einen Zustand fest, ein Bild deutscher Wirklichkeit und deutschen Lebens, das so wohl ein Bild der Vergangenheit sein wird. Anhand eines Hauses im Ostberliner Bezirk Prenzlauer Berg entsteht ein Bild der Gegenwart: Vergangene und bestehende, öffentliche und private, erlebte und erzählte Wirklichkeit wechseln ständig ineinander. »Wenn man an einer Tür klingelt und mit dem Menschen, der öffnet, ins Gespräch kommt, erhält man eine Momentaufnahme von einem ganz bestimmten Punkt in diesem Prozess, und wenn man dann weiter an allen anderen Türen des Hauses klingelt, ergibt sich eine aus dem Einmaligen ins Unendliche gespiegelte Montage solcher Lebensausschnitte, zusammengefasst durch den gemeinsamen Wohnort, eine Klammer, die zufällig und zwangsläufig ist wie die Berichte selbst. Mich interessierte, was einem Fremden spontan erzählt wird, diese Kombination von Biografie, Erinnerung und Kommentar. Deshalb habe ich das Erzählte nicht in Zweifel gezogen und nicht überprüft. Der Erzähler hatte die Wahl zu treffen, ich nahm die Variante ernst, die er für mich im Augenblick unserer Begegnung gefunden hatte: seine Darstellung des eigenen Spielraums und dessen gelegentliche Berührung mit der Weltgeschichte, beides im Bratkartoffelgeruch des Alltags.« Das noch immer »fremde Land« Deutsche Demokratische Republik wird erlebbar, der »andere« Alltag erhält Konturen. Berliner Mietshaus gewährt Einblicke in fremdes Leben, aber diskret und exemplarisch zugleich. Für Mitten im Krieg wurde Irina Liebmann mit dem Förderpreis des Bremer Literaturpreises und dem »Aspekte« Literaturpreis des ZDF ausgezeichnet.