Anlageverhalten von Arbeitnehmern bei betrieblicher Kapitalbeteiligung
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Der Beteiligung der Arbeitnehmer am betrieblichen Kapital werden auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene positive Effekte zugesprochen: Auf betrieblicher Ebene werden positive Produktivitätseffekte erwartet. Auf überbetrieblicher, also gesamtwirtschaftlicher Ebene, soll es zu einer gerechteren Verteilung des Kapitalvermögens kommen. Trotzdem kam es bisher in Deutschland nicht zu einer nachhaltigen Verbreitung von Kapitalbeteiligungssystemen. Auch in den wenigen Kapitalbeteiligungsbetrieben beteiligen sich durchschnittlich nur etwa zwei Drittel der Beschäftigten. Das Buch stellt die Sphäre des beteiligungsberechtigten Mitarbeiters, also die Nachfrageseite nach betrieblicher Mitarbeiterkapitalbeteiligung, ins Zentrum der Analysen. Das innovative Ziel der Arbeit ist es, zu untersuchen, welche demographischen und sozioökonomischen Faktoren seitens der Arbeitnehmer deren Beteiligungsbereitschaft und -verhalten in einem Beteiligungsunternehmen beeinflussen. Die hierzu aufgestellten Hypothesen werden anhand von Mitarbeiter- und Beteiligungsdaten eines Handelsunternehmens überprüft. Der zugrunde liegende Datensatz dokumentiert über 80.000 Beteiligungsvorgänge von über 30.000 Mitarbeitern im Zeitraum von 1990 bis 2002. Es zeigt sich, dass die persönliche Situation der Arbeitnehmer Einfluss auf die Beteiligungsbereitschaft hat. Im Hinblick auf das Beteiligungsverhalten lässt sich festhalten: Ein Beteiligungssystem stellt eine personalpolitische Innovation dar, deren Verbreitung innerhalb der Belegschaft einem typischen Diffusionsverlauf folgt. Im Zeitverlauf ändert sich die strukturelle Zusammensetzung der beteiligten Mitarbeiter. Überlegungen der verhaltenswissenschaftlichen Kapitalmarktforschung und Paradigmen der psychologischen Risikoforschung stellen den theoretischen Rahmen der Untersuchung.