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Partielle Informationen in Währungskrisenmodellen

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Entwicklungen auf Kapitalmärkten im allgemeinen und auf Devisenmärkten im besonderen hängen entscheidend von der Qualität und der Quantität der verfügbaren Informationen ab. Entscheidungen unter Risiko unterscheiden sich in ihren Implikationen von Entscheidungen unter Ungewissheit, da letztere auf einer schwächeren Informationsbasis gefällt werden. Mit der Berücksichtigung von Ungewissheit wird dieses zentrale methodische Problem in diesem Buch aufgegriffen. In der ökonomischen Analyse dominiert das Paradigma des rationalen Agenten, der seine Entscheidungen unter Risiko trifft, also auf Basis von Informationen in Form additiver Wahrscheinlichkeiten. Faktisch werden Entscheidungen aber in der Regel unter Ungewissheit getroffen, also auf Basis schwächerer Informationen. Die grundlegende Verortung des Ansatzes partieller Informationen in der Entscheidungstheorie wird durch eine interessante experimentelle Untersuchung abgerundet, deren Ergebnisse sich nicht mit gängigen Entscheidungsregeln erklären lassen, aber in großen Teilen mit Verhalten unter Ungewissheitsaversion bei partieller Ungewissheit kompatibel sind. In einem ausführlichen, methodisch grundlegenden Teil wird das Konzept des Erwartungsnutzens mit Hilfe des Choquet-Kapazitätenkalküls auf Entscheidungen unter Ungewissheit erweitert. Damit wird es möglich, die häufig in ökonomische Standardmodelle eingehenden Fehler- oder Risikoverteilungen um den Einfluss von Ungewissheit zu erweitern. Auf diese Weise können die Implikationen der in der Realität vorherrschenden Ungewissheit in nahezu allen gängigen ökonomischen Modellen analysiert werden. Verhalten unter Ungewissheit stellt eine intuitiv einleuchtende Erklärung einer Reihe ökonomischer Puzzles, wie den Protfolio-home-bias, dar. Der Verfasser verbindet in beeindruckender Weise die Entwicklung grundlegender Analysemethoden mit deren Anwendung auf wirtschaftspolitisch hoch relevante Fragestellungen der Währungspolitik und den damit verbundenen Politikanalysen und - empfehlungen. Die Bedeutung der Informationspolitik und der Präzision der zur Verfügung stehenden Information wird unterstrichen. Ihr Einfluss auf die öffentlichen und die privaten Informationen der Devisenmarktakteure, d. h. die Informationsstruktur des Devisenmarktes, wird im Rahmen des „global game“-Ansatzes analysiert, wobei insbesondere auf die gemischten Strategien der Spekulanten eingegangen wird. Darüber hinaus entwickelt die Arbeit ein Konzept zur Messung der Stabilität von Gleichgewichten in Krisensituationen. Dies ermöglicht die ausführliche Analyse der Auswirkungen unterschiedlicher Informationsverteilungen. Zwei Fallstudien zur mexikanischen und zur russischen Währungskrise runden die theoretischen Überlegungen ab.

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2005

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