Familienbeziehungen und Essstörungen
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In der vorliegenden Studie wird ein mehrdimensionaler Zugang zur Erfassung familiärer Beziehungen vorgestellt. Dies geschieht bei einer Stichprobe von Patientinnen mit Anorexia nervosa und Bulimia nervosa. Untersucht werden die subjektive Familiensicht der Patientinnen, die familiäre Interaktion anhand eines mikroanalytischen Interaktionsanalyse-Verfahrens. Zudem werden die Familienbeziehungen durch ein klinisches Rating eingeschätzt. Das Zusammenführen dieser drei Perspektiven ermöglicht ein umfassenderes Bild der Beziehungsrealität in Familien Essgestörter, als es bislang in den vielen, eher auf einzelne Perspektiven ausgerichteten Untersuchungen der Fall war. Somit wird eine wichtige noch bestehende Forschungslücke geschlossen. Die Ergebnisse dieser Studie erhärten insgesamt bisherige Vermutungen und Befunde über Zusammenhänge zwischen Essstörungen und familiärer Dysfunktionalität. Dabei muss zwischen Anorexia nervosa und Bulimia nervosa differenziert werden. Zudem werden präventive sowie familienpädagogische Schritte zur Veränderung der Familieninteraktion bei essgestörten Patientinnen aus den Ergebnissen abgeleitet