Jakob Bidermann und sein "Cenodoxus"
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Bidermanns Entwicklung bis zu diesem theatergeschichtlichen Ereignis ist eng mit dem Augsburger Jesuitenkolleg verbunden, wo er Zögling war und von 1600 bis 1602 selbst unterrichtete. Seinen beiden bedeutenden Lehrern, Jacob Pontanus und Matthäus Rader, und seiner Entwicklung im Rahmen der Ziele des Jesuitenordens sind daher die ersten Beiträge gewidmet (Prof. Dr. Barbara Mahlmann-Bauer, Prof. Dr. Alois Schmid, Dr. Julius Oswald S. J.). Die Zeit seiner Tätigkeit am Augsburger Gymnasium war eine fruchtbare Schaffensperiode, in der neben dem „Cenodoxus“ auch das Epos „Herodias“ entstand, das eine eigene Studie behandelt (Prof. Dr. Günter Hess). Im Mittelpunkt des von Dr. Helmut Gier, Direktor der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, herausgegebenen Bandes steht der „Cenodoxus“ selbst. Das Stück inszeniert die eitle Ruhmsucht, Heuchelei und Selbsttäuschung eines Gelehrten und ihre Verdammung bis hin zum Appell an die radikale Weltabkehr wirkungsvoll und ergreifend. Untersucht werden die Quellen, die Botschaft, die theatralischen Gestaltungsmittel und die Rolle der Musik in diesem barocken Gesamtkunstwerk (Prof. Dr. Hans Pörnbacher, Dr. Sandra Krump, Dr. habil. Franz Körndle). Daneben wird die Darstellung des Themas in der bildenden Kunst behandelt (Prof. Dr. Dietz-Rüdiger Moser). Zur Erhellung des Bühnenschaffens Bidermanns wird zudem seine „Cosmarchia“ vorgestellt (Prof. Dr. Fidel Rädle). Der abschließende Beitrag (Prof. Dr. Wilfried Stroh) widmet sich Bidermanns Heldinnenbrief der Tochter des Jephte aus den „Heroidum epistulae“ und vergleicht diesen mit der Tragödie „Jephtias“ des anderen großen deutschen Jesuitendichters, Jakob Balde, der darin denselben Stoff gestaltet.