Gesten und Gebärden
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Oft werden Kunstwerke falsch interpretiert, wenn es um die Deutung bestimmter Hand- und Körperhaltungen geht. Welche methodischen Gesichtspunkte regelmäßig vernachlässigt werden, legt der Autor - von teils prominenten Irrtümern ausgehend - anschaulich dar. Schritt für Schritt bekommt der Leser die für die richtige Deutung notwendigen, kommunikationswissenschaftlichen Voraussetzungen an die Hand. Dabei wird nicht nur gezeigt, warum die kritisierten Bedeutungsbestimmungen unrichtig sind, stets werden Gegenvorschläge gemacht und überzeugend begründet. Die umfassende Kenntnis der einschlägigen Kunstwerke und der zeitgenössischen Quellentexte begründet die Auswahl besonders treffender Beispiele vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis 18. Jahrhundert n. Chr. Die vielfach übliche Einfühlung in den Bildgegenstand wird konsequent vermieden. Der erste Teil der Arbeit behandelt die vom dargestellten Subjekt bewusst verwandten Gesten, der zweite die Gebärden, mit denen das Subjekt seine Befindlichkeit unbewusst zum Ausdruck bringt. Diese subtilen Körperbewegungen hielt z. B. Leonardo da Vinci für den wichtigsten von den Diskursen zur Malerei behandelten Gegenstand. Im dritten Teil wird unter Einbezug der Mimik die sprachgeschichtliche Entwicklung behandelt. Sie bescherte der deutschen Sprache eine differenzierte Terminologie, die präzise zu benennen vermag, was in anderen Wissenschaftssprachen umschrieben werden muss.