Die Akte Leopoldskron
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Nicht wenige halten das Schloss Leopoldskron und seine Ausgestaltung für eine der bedeutendsten „Inszenierungen“ Max Reinhardts. Es diente dem Festspielgründer von 1918 an als Wohn-, Arbeits- und Veranstaltungsstätte. Entsprechend schwer wog der Verlust, als es 1938 „arisiert“ wurde. Aus dem amerikanischen Exil ließ Reinhardt bis zu seinem Tod 1943 nicht davon ab in dem Bemühen, seinen Besitz einmal zurückzuerhalten. In der aktuellen gesellschaftlichen und geschichtswissenschaftlichen Diskussion um die „Arisierung“ und Restitution geraubten Eigentums stechen im Bundesland Salzburg Max Reinhardt und Leopoldskron als die exponiertesten Fälle der Enteignung von Privateigentum hervor. Anhand bisher unzugänglicher Akten ermittelt der Autor die wechselvolle Geschichte dieses ehemals fürsterzbischöflichen Repräsentationsbaus. Er spannt den Rahmen seiner Forschung von der „Inszenierung Leopoldskron“ durch Reinhardt über die kulturpolitische Instrumentalisierung im Nationalsozialismus bis zum komplexen Rückstellungsverfahren nach 1945. Bislang unbekannte Originalfotografien illustrieren den Text.