Theorie des Neuen
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Neuheit als ein positives Merkmal von Kunst aufzufassen, ist immer noch selbstverständlich. Auch in angeblich nachmoderner Zeit bleibt Neuheit nicht nur in der Kunst von entscheidender Bedeutung. Warum ist das so? Woher kommt diese Präferenz des Neuen? Was heisst überhaupt „neu“? Eine umfassende Untersuchung zu dieser Kategorie, die Antworten auf diese Fragen geben könnte, gibt es bislang nicht. Vorliegende Arbeit möchte dazu beitragen, diese Lücke zu schliessen durch die Konstruktion der ungeschriebenen, aber in Adornos Werk angelegten Theorie des Neuen – insbesondere im Bezug auf das Neue in der Kunst, aber auch aus gesellschaftstheoretischer, epistemologischer und geschichtsphilosophischer Perspektive. Dabei geht es um eine Systematisierung der Adornoschen Theoreme mit dem Ziel einer Modell- und Strukturanalyse zum Begriff des Neuen, die der Logik des Begriffs als Bewegungsprinzip dialektischer Prozesse folgt. Profiliert wird diese Theorie auf dem Hintergrund der Benjaminschen Vorstellung von der Genese des Neuen und seiner Idee eines wahren Neuen. Während Benjamin in der Kategorie der Ähnlichkeit eine Versöhnung der qualitativen Aspekte des Immergleichen und Neuen intendiert, hält Adorno am kritischen Potential des Neuen fest, das für Dynamik, fortgesetzten Widerspruch und eine offene Zukunft bürgt.