Literarische Kartographien des kanadischen Nordens
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In der vorliegenden Studie entwirft die Autorin mithilfe moderner literaturtheoretischer Ansätze ein dreistufiges Emanzipationsmodell, anhand dessen sie die chronologische Abkehr von den monolithischen Nordbildern der Entdeckungsberichte in zeitgenössischer anglo-kanadischer Literatur nachweisen kann. In Analogie zu der von Edward Said gewählten Terminologie in Orienatlism wird für die dominanten Diskurse der nördlichen Erzähltradition der Begriff „Nordismus“ geprägt. Ausgehend von der Prämisse, dass die Revision dieser Erzähltradition jene Phasen durchläuft, die die Entwicklung einer weiblichen Erzähltradition kennzeichnen, stehen im Zentrum der vorliegenden Studie literarische Kartographien zeitgenössischer Autorinnen, die den post-kolonialen Anliegen ihrer männlichen Kollegen die Geschlechterdimension hinzufügen. Die traditionelle Gleichsetzung von Frau und Land wird auf diese Weise alternativen Lesarten zugeführt - ein Akt, der in jedem der untersuchten Texte über sich selbst hinausweist. So treten literarische Kartographien durch ihren oftmals sehr realitätsbezogenen Umgang mit einem durch post-moderne Repräsentationsformen geprägten Frauen- und Geschichtsverständnis in einen Dialog mit der gegenwärtigen Gesellschaft, der es ihnen ermöglicht, realitätsverändernd auf dieselbige einzuwirken. Untersucht werden: Margaret Atwoods öko-feministische Züge tragender Roman Surfacing, Marian Engels aufsehenerregendes Werk Bear, der in vielen Hinsichten grenzüberschreitende Roman Winter Hunger von Ann Tracy sowie die drei Nordwerke Aritha van Herks, The Tent Peg, No Fixed Address: An Amorous Journey und Places Far From Ellesmere: A Geografictione.