Die Streitverkündung und ihre materiellen Wirkungen
Autoři
Více o knize
Durch das zivilprozessuale Instrument der Streitverkündung erlangt das Urteil der Hauptparteien auch dem Streitberufenen gegenüber eine beschränkte Verbindlichkeit. Diese als materielle Wirkungen der Streitverkündung oder als Interventionswirkung bezeichnete Rechtsfolge ist im schweizerischen Recht jedoch nirgends allgemein normiert. Sie beruht vielmehr auf der analogen Anwendung singulärer Gesetzesvorschriften durch Lehre und Rechtsprechung. Es erstaunt daher nicht, dass bis heute über etliche, insbesondere für die Praxis zentrale Fragen Unklarheit herrscht: In welchen Konstellationen ist die Streitverkündung überhaupt zulässig? Kann sie auch im Falle ungewisser Passiv- oder Aktivlegitimation erfolgen? Was bedarf es für den Eintritt der materiellen Wirkungen? Wie genau und in welchem Umfang wird der Streitberufene durch sie an das für ihn fremde Urteil gebunden? Die vorliegende Arbeit beantwortet diese und weitere Fragen im Zusammenhang mit der Streitverkündung. Nach einer Übersicht über ihre prozessualen Grundlagen werden eingehend die Voraussetzungen, das Wesen sowie der Umfang der materiellen Streitverkündungswirkungen behandelt. Die Darstellung enthält nebst der dogmatischen Analyse diverse Beispielsfälle aus der Rechtspraxis, die zur Veranschaulichung der sich stellenden Rechtsfragen beitragen.