Konzeption, Implementierung und Evaluation eines telepräsenten Lernträgers - aufgezeigt an einem Beispiel aus der Automatisierungstechnik
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Mit der gestiegenen Rechenleistung moderner PCs und dem Ausbau der informationstechnischen Infrastruktur in Form des Internets bietet sich die Möglichkeit, entfernte gegenständliche Modelle einer großen Zahl von Lernenden unabhängig von Ort und Zeit zugänglich zu machen. Damit verändert sich auch die Nutzung des Internets im Lernkontext von bisher rein rezeptiver zu aktiv gestaltender Nutzung. Völlig unbeantwortet sind Fragen bzgl. des Einsatzes dieses neuen Mediums innerhalb der beruflichen Erstausbildung. Zur Beantwortung dieser Fragen wird in dieser Arbeit ein telepräsenter Lernträger für das Lerngebiet der Automatisierungstechnik konzipiert, exemplarisch implementiert und, eingebettet in eine konkrete Lehr- / Lerneinheit mit Lernenden aus der beruflichen Erstausbildung, im Rahmen einer vergleichenden Untersuchung von präsent zu telepräsent Lernenden evaluiert. Die konzeptionellen Überlegungen erfolgen dabei aus einer fachdidaktischen Perspektive, daher wird neben technischen und didaktischen Aspekten der Medienentwicklung auch die Relevanz telepräsenter Technologien für die Gestaltung von industriellen Arbeitsprozessen betrachtet. Aufbauend auf diesen Überlegungen wird ein technisch wie didaktisch begründetes Anforderungsprofil an einen telepräsenten Lernträger in der Automatisierungstechnik entwickelt, welches als Grundlage zur exemplarischen Implementierung eines telepräsenten Lernträgers für das Lerngebiet der Automatisierungstechnik genutzt wird. Dieser telepräsente Lernträger dient als handlungstragendes Element in einer konkreten Lehr- / Lerneinheit. Im Rahmen einer vergleichenden Untersuchung dieser Lehr- / Lerneinheit gegenüber einer identischen Einheit mit einem präsenten Lernträger werden die Fragestellungen bzgl. der Medieneignung und -wirkung qualitativ und quantitativ beantwortet. Wie die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, lässt sich ein schüleraktiver Unterricht auf die netzbasierte Form eines telepräsenten Lernträgers übertragen. Beim Lernen und Arbeiten mit dem telepräsenten Lernträger können die Lernenden von der Orts- und Zeitunabhängigkeit dieses neuen Lernmediums profitieren, ohne dass dabei ein signifikanter Einfluss auf die deklarativen Wissensbestände oder die Lernmotivation festzustellen ist.