In Europa zuhause
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München war am Ende des 16. Jahrhunderts für kurze Zeit ein Kunstzentrum von europäischer Bedeutung. Die Schlüsselpositionen hatten Künstler aus den Niederlanden inne. Am Ende des 16. Jahrhunderts entfaltete sich die Kunst am Hof der bayerischen Herzöge in München zu großer Blüte. Herzog Wilhelm V. initiierte umfangreiche Projekte, die namhafte Künstler anzogen. Die Niederländer, die ihre Heimat aus religiösen und politischen Gründen verlassen hatten, spielten dabei eine herausragende Rolle. Sie zogen dorthin, wo große Projekte von mächtigen Auftraggebern Arbeit versprachen. Durch verwandtschaftliche Beziehungen bestand enger Kontakt zwischen einzelnen Höfen. Friedrich Sustris und Peter Candid waren erst in Florenz, dann bei Fugger in Augsburg und anschließend für den bayerischen Herzog tätig. Hier wurde zunächst die Burg Trausnitz, dann Neubauten der Münchner Residenz mit internationalem Flair ausgestattet und schließlich die Jesuitenkirche gebaut. Der Bildhauer Hubert Gerhard aus Herzogenbusch errichtete monumentale Brunnenfiguren in der Nachfolge von Giambologna. Die Porträtmalerei lag bei Hans von Aachen und in den Händen des Niederländers Engelhart de Pee aus Brüssel. Als die zerrütteten Finanzen Herzog Wilhelm V. 1597 zum Rücktritt zwangen, welkte auch die Blüte, die München auf dem Gebiet der Künste kurz zu einem internationalen Zentrum gemacht hatte. Aufgrund seines enormen Perspektivenreichtums und seiner außerordentlichen Sorgfalt und Qualität gewinnt der Katalog Handbuchcharakter, und der Umstand, dass große Teile der darin abgebildeten Kunstwerke normalerweise in privatem und öffentlichem Sammlungsbesitz über die halbe Welt verstreut sind, macht ihn zu einem unverzichtbaren Nachschlagewerk." [Kunstverein der Diözese Rottenburg-Stuttgart]