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Gala

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Ihren Namen hat sich Gala, Muse und Ehefrau von Éluard und Dalí, selbst gegeben. Etwas Theatralisches, ja Pompöses haftet ihm an - und als Maske, Meduse und Madonna begegnet uns Gala in den Bildern, die ihre Männer von ihr entwerfen. Paul Éluard, den sie im Sanatorium kennenlernt, besingt in immer neuen Gedichten ihren verführerischen Zauber; Max Ernst, ihr zeitweiliger Geliebter, räumt ihr als einziger Frau einen Platz auf seinem berühmten Gemälde 'Au rendezvous des amis', wo sich die surrealistischen Freunde ein Stelldichein geben, ein; Salvador Dalí schließlich, für den sie Mann und Kind verließ, erhebt sie, sein bevorzugtes Modell, vollends in den Rang einer Göttin. Gala selbst war bemerkenswert schweigsam, was ihre eigene Person betraf. Zeit, das Rätsel des sibyllinischen Wesens zu lösen, fand Dominique Bona, und Zeit, der Persönlichkeit dieser Frau, die in Éluard, Ernst oder Dalí gewidmeten Biographien meist als hartherzig, grausam, geizig, fordernd, kalt, berechnend abgestempelt wird, Gerechtigkeit angedeihen zu lassen. Wer hätte der achtzehnjährigen, nicht einmal besonders schönen Russin, die mutterseelenallein in die Schweiz gekommen war, um dort ihre Tuberkulose auszukurieren, schon prophezeit, daß sie ihre Tage als Gattin eines exzentrischen (und sehr geschäftstüchtigen) Genies in einem katalonischen Palast beschließen würde? Dominique Bonas kenntnisreiche, dabei elegant geschriebene Biographie zieht den Leser nicht nur in den Bann einer im wahrsten Sinne des Wortes bestrickenden Persönlichkeit, sie macht auch ein faszinierendes Stück Kulturgeschichte - vom Ende des Ersten Weltkriegs bis in die 60er und 70er Jahre hinein - gegenwärtig.

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9783596142682

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