Aristoteles
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Ob all die von vielen als begehrenswert empfundenen Ideale des Lebens wirklich mit der Vielfalt der Bedürfnisse in Einklang zu bringen sind, die in Ziele münden, die die Lust, die praktische Tätigkeit oder auch das Denken umfassen, erscheint fraglich: Der Mensch, der nach Glück strebt, muß nach Aristoteles bestimmte Güter aufweisen, die Bedingungen für das Glück darstellen würden: Solche Güter sind persönliche Güter, äußere Güter, politischer Einfluß, glückliche Umstände sowie die Tugend, die die Darstellung in der Öffentlichkeit, die gute Führung des Lebens, die Weisheit, die Gerechtigkeit, die Tapferkeit sowie die Besonnenheit umfassen. All dieses Glück sollte sich einstellen durch die beste Art des Menschen, leben zu können. Um richtig Handeln zu können im Sinne eines klugen Handeln, welches vielleicht irgendwann einmal auf Weisheit fußt, bedarf es auch des rechten Weges, einer gewisse Harmonie. Aristoteles Ethik, diese Aufzeichnung von etlichen seiner Vorlesungen, scheint in dieser Hinsicht - natürlich geprägt von unterschiedlichen Bildern und einem ganz anderen Verständnis von staatlichem Miteinander - moderner denn je: In seiner Konzeption lediglich ein Abrissheft für Schüler und Lehrer und auch nur zum Hören gedacht, ergibt sich gerade aus dieser formal nicht engen Ausformulierung doch eine inhaltliche Weite, basierend auf konzeptionell eng gehaltener Strenge. Eine Strenge, die Möglichkeiten offen lässt für weite philosophisch wertvolle Flügelschläge hin zu einem Gebiet des sittlichen Handelns, das am Horizont eine Ahnung erkennen lässt, was Glück bedeuten kann oder die Seligkeit, die dieses Glück im Menschen zu erzeugen in der Lage ist. Aus dem Inhalt: Leben und Werk des Aristoteles – Klugheit und Tugend, Tugend und Glückseligkeit – Zur Weisheit – Zum Ort der Glückserfüllung und zum Staat