Organisation der strategischen Führung von Energiekonzernen
Autoři
Více o knize
Im Zuge der Liberalisierung der deutschen Energiewirtschaft im Jahre 1998 sahen sich die Energieversorgungsunternehmen (EVU) fundamentalen Umfeldveränderungen ausgesetzt. Als Reaktion hierauf fand in den Unternehmen eine strategische Neuausrichtung u. a. mit tiefgreifenden Veränderungen der Unternehmensorganisation statt. Um die notwendige Flexibilität zu sichern, musste in manchen strategischen Fragen eine dezentrale Führung implementiert werden, ohne dabei die strategische Steuerung des gesamten Unternehmenskomplexes durch die Unternehmensspitze zu vernachlässigen. Viele EVU betraten hierbei Neuland und konnten nicht auf bewährte Verhaltensmuster innerhalb der Branche zurückgreifen. In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, wie fünf exemplarische Energiekonzerne mit dieser diffizilen Managementaufgabe umgehen. Der Fokus liegt auf dem damit verbundenen Führungsanspruch, der Organisation und den Restriktionen der strategischen Führung. Im Rahmen einer explorativen Fallstudie wird auf Basis von theoretischen Erkenntnissen zunächst ein Forschungsrahmen entwickelt, in dem mögliche Ausprägungsformen des Führungsanspruchs, der Organisation und der Restriktionen strategischer Führung sowie Ursachen und Zusammenhänge festgehalten werden. Hierauf baut der Interviewleitfaden für die persönliche Befragung hochrangiger Gesprächspartner aus zwei Verbundunternehmen und drei der größten kommunalen EVU auf. Im Erklärungsrahmen werden schließlich die Ergebnisse der empirischen Untersuchung zusammengefasst. Diese umfassen u. a. das große Spektrum an Einzelaspekten in den jeweiligen Fallkonzernen, aber auch Gemeinsamkeiten, die auf mögliche Branchenbesonderheiten hinweisen. Der vorliegende Erfahrungsbericht gibt nicht nur dem am Erkenntnisobjekt interessierten Wissenschaftler, sondern vor allem auch der Unternehmenspraxis Anregungen für die Organisation der strategischen Konzernführung und den Umgang mit den damit verbundenen Restriktionen.