Keiner will schuld sein
Autoři
Více o knize
Strafprozesse gehören zu den meist gelesenen Themen der Zeitung. Die Leser interessieren Logik der Ermittlungen, Beweisführung, und Urteilsfindung ebenso wie der Blick in das Abgründige im Menschen. Ein Berufsleben lang hat Karl Stankiewitz als Korrespondent auswärtiger Blätter in bayerischen Gerichtssälen versucht, das Faszinierende der manchmal banalen, meist aber hoch spannenden Geschichten zu erfassen. In seinen Berichten galt es, dies zu vermitteln, die handelnden Personen zu schildern und psychologische oder politische Hintergründe zu erhellen. Eine Auswahl hat er hier chronologisch zusammengefasst. Verhandlungen von „kleinen Fischen“, die gleichwohl das Leben in den seltsamsten Facetten spiegeln, werden ebenso aus alten Aufzeichnungen und Veröffentlichungen rekonstruiert wie die großen, medienbeherrschenden Sensationsfälle: Gröning, Dr. Issels, Brühne, Todorov, Gräfin Eltz, Dr. Talabani, Ingrid van Bergen, Zlof, Schärmer, Schromm, Sedlmayr. Mord und Totschlag sind nur ein Teil der verhandelten Delikte, ebenso ging es um eher belustigende Gaunereien sowie um Vergehen und Verbrechen in ihren fast unzähligen Spielarten. Zudem verhandelten Richter etwa solche Tatbestände, die man seinerzeit für unzüchtig oder gotteslästerlich hielt, weiterhin Entführungen und Schmuggel oder Anklagen gegen Personen der Zeitgeschichte, Politiker, Stars. Offensichtliche Fehlurteile und fragwürdige Anklagen fehlen nicht. Da Kriminalfälle selten mit dem Ersturteil enden, hat der Autor außerdem, wo es möglich war, ihre Entwicklung jeweils über Jahre hinweg weiterverfolgt und teils erstaunliche Erkenntnisse zutage gefördert. Zumindest eines haben nahezu alle Beklagten gemein: Keiner will schuld sein!