Chinas gelochte Münzfälschungen
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Die Renaissance der Käschmünze – vom Zahlungsmittel zum Symbol: Im Reich der Mitte war die runde Münze mit dem quadratischen Loch über zwei Jahrtausende hinweg Zahlungsmittel. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts verringerte sich allmählich ihre im Umlauf befindliche Menge, bis sie zu Beginn der kommunistischen Ära endgültig aus dem Verkehr gezogen wurde. Daß sie jedoch im kulturellen Gedächtnis der Chinesen ihren symbolischen und auch magischen Wert behalten hat, zeigt sich u. a. anhand der 1999 neu eingeführten Banknotenserie, auf der die Käschmünze als Aufdruck wiederauferstanden ist – auf den Zehn-, Fünfzig- und Hundert-Yuan-Noten sogar in beidseitiger Abbildung. Dem wachsenden Wohlstand und der Nostalgiewelle seit den Neunziger Jahren folgt eine neuerliche Hinwendung der Chinesen zur Käschmünze als Symbol für Reichtum und Glück. Mittlerweile taucht sie in verschiedensten Kontexten wieder auf: im Papierdruck, auf Gullydeckeln, als Goldschmuck oder Beizeichen für ein Banklogo. In Anlehnung an die alte Münztradition wurden mittlerweile auch Sondermünzen neu geprägt, und das nicht nur in Stahl oder Aluminium. Chinas Aufschwung – ein blühendes Geschäft auch für Fälscher: Die prosperierende Wirtschaft verhilft manchen Chinesen zu mehr Geld, als sie zum Leben benötigen, so dass sie es sich wieder leisten können, ihre eigenen antiken Kunstschätze zu kaufen und zu sammeln. Diese neu entfachte Leidenschaft hat zur Folge, daß sich einerseits immer weniger originale Käschmünzen im öffentlichen Kreislauf befinden und andererseits eine wahre Flut von Fälschungen den Sammlermarkt überschwemmt. Selbst die einfachsten und häufig noch sehr preiswerten Nominale, werden massenhaft in Neuauflagen hergestellt. Seltene und kaum noch zu erwerbende Stücke findet man frisch gegossen in allen Qualitätsstufen. Dieses Buch – ein Beitrag zur Verifizierung originaler Käschmünzen: Die sehr lange monetäre und erneuerte symbolische Tradition der Käschmünze, Chinas neuer Wohlstand, die Öffnung seiner Märkte sowie die wachsende Nachfrage unter Souvenir- und Münzsammlern, die ihrerseits zur Vermehrung und weltweiten Verbreitung der Fälschungen geführt hat, sind die Faktoren, die eine Untersuchung wie die vorliegende veranlaßt haben. In ihr werden verschiedene Analysemethoden vorgestellt, die eine relativ einfache Unterscheidung der Originale von den Fälschungen ermöglichen: die Gußtechnik, die Beschaffenheit der Grate, Gewicht, Schrift und Patina. Breiten Raum nehmen auch die Untersuchungen mithilfe von Ultraschall ein, sodass dem Leser insgesamt ein nützliches Kompendium für die Bestimmung der Echtheit von Käschmünzen zur Verfügung steht.