Meine Jahre mit Volkswagen
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Der Weg von Volkswagen von der Stunde Null zum Weltkonzern gleicht einer gefährlichen Rallye mit schicksalhaften Fügungen. Hahn legte viele der Fundamente, auf denen VW heute steht. Ein halbes Jahrhundert hat Carl Hahn die Entwicklung von Volkswagen miterlebt und mitgestaltet. Unter ihm wuchs das Unternehmen zum größten Automobilkonzern Europas, global aufgestellt für die Welt des 21. Jahrhunderts. Hahn erhielt durch seine Tätigkeit ungewöhnliche Einblicke und ungewöhnliches Wissen aus erster Hand. Der Weg von Volkswagen von der Stunde Null zum Weltkonzern gleicht einer gefährlichen Rallye mit schicksalhaften Fügungen. Die heutige Premiummarke Audi verdankt ihnen ihr Überleben, die Marken Seat und Skoda verdanken ihnen ihren Aufstieg. Hahn legte viele der Fundamente, auf denen VW heute steht. Er gehört zu jener Unternehmergeneration, die ihre politische und ethische Verantwortung stets gelebt hat. Nicht Opportunismus und Materialismus standen für ihn im Vordergrund, sondern Loyalität, Idealismus und das Schicksal der ihm anvertrauten Menschen. Er opferte lieber die Karriere als seine Überzeugung, eine heute eher selten gewordene Haltung. In Jahren der „Emigration“ von VW gelang es Hahn als Vorstandsvorsitzenden der Continental AG in Hannover (1972-1981), den größten deutschen Reifenhersteller vor dem schon sicher erscheinenden Aus zu bewahren und auf die Erfolgsspur zu führen. Dann kehrte er als Vorstandsvorsitzender zu VW zurück. Seine frühen Standortentscheidungen für Zentraleuropa und Ostdeutschland waren in der Automobilindustrie richtungweisend. In China eilte er seinen Konkurrenten um Jahrzehnte voraus. Im automobilen Leasing-, Vermiet- und Bankgeschäft setzte er Meilensteine. Hahn berichtet von zahlreichen, dem Leser bisher unbekannten Weichenstellungen und Irrwegen. Im Epilog untersucht er Kernfragen der deutschen Wirtschaftspolitik. Besonders die Realitätsverweigerung breiter Kreise und die heutige Form der deutschen Corporate Governance hält er für bedenklich, die Mitbestimmung für unzeitgemäß. Er vergleicht unsere Situation mit der stürmischen wirtschaftlichen Entwicklung Asiens. Dort sieht er das künftige Gravitationszentrum der Welt. Er fürchtet, dass Deutschland und Europa beim derzeitigen Reformtempo ihre weltpolitische Rolle verlieren könnten und an den Rand des globalen Geschehens abgedrängt werden. Trotz allem aber hat Hahn seinen Optimismus nicht verloren - und zeigt auf, warum.