Haftungsverteilung im Lebensmittelrecht

Für die Gewährleistung eines reibungslosen Warenverkehrs mit sicheren Lebensmitteln „from farm to fork“ muss das Haftungssystem des Lebensmittelrechts die Komplexität der arbeitsteiligen Lieferketten bewältigen. Der einzelne Lebensmittelunternehmer kann für die gesamte Kette zur Verantwortung gezogen werden („Kettenverantwortung“) oder aber nur für den Tatbeitrag auf seiner Stufe haften („Stufenverantwortung“). Für einen rentablen Betriebsablauf ist es vor allem entscheidend zu wissen, unter welchen Voraussetzungen die Verantwortung zur Einhaltung der Lebensmittelsicherheit erfüllt ist. Eine Abgrenzung der Verantwortungsbereiche ist in nationalen Rechtssystemen nur insoweit möglich, als nicht schon harmonisierte europäische Vorgaben vorliegen. Vor diesem Hintergrund untersucht die Autorin die Haftung in der deutschen Lebensmittelkette im Lichte der neueren Entwicklungen des europäischen Lebensmittelrechts, insbesondere der EG-Verordnung Nr. 178/2002. Die Autorin erläutert, inwiefern diese Regelungen weiterhin für die Praxis und im deutschen Lebensmittelrecht Haftungsprobleme darstellen.