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Risse in weißen Fassaden

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Aufstieg und Fall der Kaufmannskönige von Hamburg In einem Panorama, das sich von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs erstreckt, erzählt John F. Jungclaussen die Geschichte des allmählichen Niedergangs von Hamburgs bürgerlicher Elite. In geradezu buddenbrookscher Manier wird am Beispiel der hanseatischen Herrschaftsfamilien das politische Versagen des Bürgertums gegenüber dem Nationalsozialismus dargestellt. Über Jahrhunderte lag die politische und wirtschaftliche Macht Hamburgs in der Hand einiger weniger Familien, die sich auf ein fein gesponnenes Netzwerk aus Verwandtschafts- und Geschäftsverhältnissen stützte. Am Beispiel der vier Familien Amsinck, Vorwerk, Burchard und Münchmeyer beschreibt Jungclaussen das Aufkommen und den schleichenden Verfall dieses Bürgeradels. Jungclaussen setzt in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein, in jener stolzen Welt der Überseekaufleute, Reeder und Merchant Banker, die gerade dabei sind, Hamburg zu einem der größten Hafenplätze der Welt auszubauen. Der Fluchtpunkt der Darstellung ist die NS-Zeit, in der sich viele Familien in die innere Emigration zurückzogen und hinter den Fassaden ihrer großbürgerlichen Häuser einem verschwenderischen Lebensstil frönten. Dieser Tanz auf dem Vulkan wurde mit den ersten Luftangriffen auf Hamburg im Jahre 1943 jäh beendet. Jungclaussen erzählt spannend und unterhaltsam, zugleich ist das Buch historiographisch auf neuestem wissenschaftlichen Stand. Ein Buch, das exemplarisch deutlich macht, wie das deutsche Bürgertum gegenüber dem rasanten Aufstieg des Nationalsozialismus versagte. Politische Geschichte wird durch konkrete Familiengeschichten begreifbar.

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Risse in weißen Fassaden, John F. Jungclaussen

Jazyk
Rok vydání
2006,
Stav knihy
Dobrá
Cena
363 Kč

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