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Gifte im Tierreich

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Wenn auch über giftige Tiere schon sehr viel geschrieben wurde, so herrscht doch vielfach noch Unklarheit über ihre Gefährlichkeit für den Menschen und die Art und Weise der Bildung und Verwendung der Gifte. Die vorliegende Arbeit, in der uns der Autor über das Phänomen der tierischen Gifte unterrichtet, ist darum sehr zu begrüßen. Tierische Gifte werden besonders in den Funktionskreisen des Beuteerwerbes und der Abwehr angewandt. Sie haben sich vor allem bei Tieren entwickelt, denen andere Abwehrwaffen oder Möglichkeiten für den Beuteerwerb fehlen. Sie sind deshalb meist auch entwicklungsgeschichtlich verhältnismäßig spät in Erscheinung getreten. Die meisten tierischen Gifte enthalten Eiweißstoffe und bestimmte Fermente. In vielen Fällen weist ihre Zusammensetzung auf gewisse Beziehungen zu den Sekreten der Verdauungsdrüsen hin. Schon bei den primitivsten mehrzelligen Tieren, den Hohltieren, hat sich mit den Nesselzellen ein Giftapparat für Nahrungserwerb und Verteidigung herausgebildet. Mehrere Molluskenarten haben ein so starkes Gift, daß es sogar dem Menschen gefährlich werden kann. Neben vielen anderen Wirbellosen gibt es auch eine Reihe von Insektenarten, die Gifte absondern. In vorliegender Bearbeitung wird auch die Giftigkeit dieser wenig bekannten Gruppen besprochen. Neben den volkstümlichsten Gifttieren, den Schlangen, werden die alle Lebensräume der Erde besiedelnden Spinnen als eine der bedeutendsten Gifttiergruppen ausführlich behandelt. Dem Charakter der Neuen Brehm-Bücherei entsprechend, stehen die biologisch-zoologischen Probleme der Gifttiere und Gifte im Vordergrund. Aber auch die Biochemie und Toxikologie der Gifte und ihre medizinische Bedeutung finden Berücksichtigung.

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2006, měkká

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