Kleinwaffen ohne Grenzen
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In der medialen Berichterstattung zu Krieg und Krisen gilt oft: je größer und moderner die Waffensysteme, desto größer auch die Aufmerksamkeit dafür. Doch alle Schlagzeilen über „smarte“ Bomben, amerikanische Superjet-Exporte nach Indien oder gar Irans undurchsichtige Atompolitik sollten nicht überdecken, dass gewaltsame Konflikte weltweit überwiegend mit Kleinwaffen ausgetragen werden. Deren unkontrollierte Verbreitung und Missbrauch verhindern Frieden und Sicherheit und richten weitaus größeren Schaden an als moderne Waffensysteme. Mit den klassischen Instrumenten der Rüstungskontrolle und Abrüstung lassen sich allerdings die komplexen Ursachen, die Nachfrage und Angebote für Kleinwaffen generieren, nur schwerlich bekämpfen, stellt Simone Wisotzki im vorliegenden Report fest. Kleinwaffenaktionsprogramme zielen oft nur darauf ab, unkontrollierte Proliferation zu stoppen. Bewaffnete Konflikte entstehen jedoch im weiteren Umfeld von wirtschaftlicher Unterentwicklung, Staatsversagen und defizitären Sicherheitsstrukturen. Hier gilt es nunmehr die klassische Rüstungskontrolle um Strategien zu erweitern, die den Aufbau von Staatlichkeit, Konfliktprävention und Armutsreduzierung fördern und sie darüber hinaus in die Entwicklungszusammenarbeit und die Kriminalitätsbekämpfung zu integrieren. Nur so kann der Kreislauf aus Kleinwaffenproliferation und Gewalt gestoppt werden.