Imre Nagy

Více o knize

Imre Nagy (1896-1958) wurde am 24. Oktober 1956 zum zweiten Mal Ministerpräsident Ungarns und entwickelte sich unerwartet zur zentralen Figur des ungarischen Volksaufstandes. Die Revolution dauerte nur 13 Tage, endete jedoch brutal durch sowjetische Panzer. Nagy wurde nach Rumänien verschleppt, verhaftet und 1958 nach einem Schauprozess in Budapest hingerichtet. Er bleibt als 'Märtyrer der Revolution von 1956' in der westlichen Welt ein Symbol für den Freiheitskampf der Ungarn gegen die Sowjetherrschaft. Über sein Leben ist außerhalb Ungarns wenig bekannt. Im Gedenkjahr der 50. Wiederkehr des Volksaufstandes erscheint eine einfühlsame Biographie von János M. Rainer, einem Experten der Ungarischen Revolution. Das Buch, reich an Dokumentarphotos, basiert auf umfangreichen Recherchen in ungarischen und russischen Archiven sowie auf Nagys Selbstzeugnissen. Es beschreibt Nagys Werdegang als überzeugten Kommunisten und Parteisoldaten, der 1930 in die UdSSR emigrierte und nach seiner Rückkehr 1945 höchste Parteiämter innehatte. Gleichzeitig entwickelte er sich zum Gegner des Stalinismus und Verfechter eines 'Neuen Kurses'. Rainer bettet Nagys Lebensweg in den Kontext seines 'stürmischen Zeitalters' ein und schafft so ein überzeugendes Portrait eines Mannes, dessen Geschichte auch für andere Kommunisten Mittel- und Osteuropas steht.