Der Markt für Solarien zwischen Staats- und Marktverantwortung
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Die anwachsende Kritik, mit der sich der Markt für Solarien aufgrund von steigenden Hkrebsraten und von damit im Zusammenhang stehenden zunehmenden externen Kosten konfrontiert sieht, ist Anlass für die Untersuchung des Solarienmarktes zwischen Staats- und Marktverantwortung. Die zu analysierende Problemstellung verlangt einen inter- und intradisziplinären Ansatz, der sich mit den medizinischen Grundlagen, den ökonomischen Auswirkungen und dem rechtlichen Hintergrund auseinandersetzt. Vorab werden die nicht auszuschließenden gesundheitlichen Risiken der künstlichen Besonnung sowie die aktuelle Situation des Besonnungsmarktes, insbesondere des gegenwärtig diskutierten freiwilligen Zertifizierungsverfahrens, dargestellt. Eine Betrachtung der Sachlage unter ökonomischen Gesichtspunkten verdeutlicht die bestehende Problematik der Informationsasymmetrie zwischen Solarienherstellern bzw. -anbietern und Solariennutzern, der Risikofehlwahrnehmung der Letzteren und der daraus resultierenden externen Kosten. Aufgrund dessen wird die Notwendigkeit einer Regulierung angenommen, gestützt durch eine bisher zurückhaltende Reaktion auf das freiwillige Zertifizierungsverfahren. Vor diesem Hintergrund bedarf es einer Analyse der geltenden relevanten Rechtsvorschriften - u. a. aus dem Produkthaftungsbereich -, die jedoch aufgrund einer nicht nachweisbaren Kausalität zwischen UV- Strahlen bedingten Gesundheitsschäden und künstlicher Besonnung keine Regulierungsmöglichkeit bieten. Aufgrund dessen werden verschiedene Regulierungsansätze in ähnlichen Problembereichen (des Alkohol-, des Tabak- und des Arzneimittelmarktes) sowie in ausgewählten Ländern (Frankreich, Spanien, USA, Großbritannien, Australien, Neuseeland) betrachtet. Daraus werden Empfehlungen zur Regulierung des Solarienmarktes durch eine Steigerung der staatlichen Prävention im Hinblick auf eine Verhaltenskorrektur aller am Solarienmarkt Beteiligten in Deutschland abgeleitet (z. B. eine verbesserte Aufklärung über die Risiken der künstlichen Besonnung). Im Zusammenhang mit der zunehmenden Bedeutung einer Deregulierung und - damit einhergehend - der unternehmerischen Eigenverantwortung, hier der Solarienanbieter und -hersteller, werden der EG-Dienstleistungsrichtlinienvorschlag und als weiteres Regulierungsinstrument betriebswirtschaftliche Managementmethoden, wie etwa das Customer Relationship Management, dargestellt. Der letzte Teil beinhaltet Vorschläge für eine Regulierung des Solarienmarktes durch eine erhöhte Staatsverantwortung im Rahmen der Wirtschaftsüberwachung. Hier geht die Verfasserin insbesondere auf eine Umsetzung der Zertifizierungskriterien und darüber hinaus gehender Verbraucherschutzmaßnahmen auf der Basis von Gesetzesänderungen, wie etwa des Geräte- und Produktsicherheitsgesetzes, des Jugendschutzgesetzes und des Bundesimmissionsschutzgesetzes, ein.