"Per manus sororum ..."
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Die Arbeit beschäftigt sich mit den etwa 48 im Klosterstich gestickten spätmittelalterlichen Bildteppichen, die sich aus der Region des niederdeutschen Sprachraums erhalten haben, und fasst diese erstmals als Werkgruppe zusammen. Die einzelnen Objekte, die alle in Frauenklöstern entstanden sind, sind im Katalogteil jeweils monographisch vorgestellt. Ausgehend von diesem Bestand ergaben sich neue Einblicke in Entstehungsbedingungen innerhalb des monastischen Kontexts und innovative Erkenntnisse zu Verwendungs- und Funktionsmöglichkeiten von Bildteppichen in Herstellung und Gebrauch. Mit den von den Klosterfrauen selbst gefertigten Bildteppichen besitzen wir eine Quelle von unschätzbarem Wert, die uns authentische Einblicke in Abhängigkeiten des Klosteralltags von Kunst- und Bildungsverständnis und in die Umsetzung von Reformbestrebungen gewährt. Die Behänge ermöglichen uns zu erfassen, wie sehr in den spätmittelalterlichen Frauenkommunitäten das irdische Leben mit der zielgerichteten Orientierung auf das Leben nach dem Tod verbunden war. Für die Nonnen selbst waren die Klostersticharbeiten unentbehrlich sowohl als Modelle der Frömmigkeit als auch als Spuren des Numinosen – für uns sind sie Spiegel des monastischen Alltags, Zeichen der kunsthandwerklichen Fähigkeiten und der umfassenden Bildung von Klosterfrauen.