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Regionalismus und Moderne

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Welches Bild der literarischen Moderne ergibt sich, wenn man sie aus regionalistischer Perspektive betrachtet? Diese Studien erforschen eine bislang wenig beachtete Region der Literaturgeschichte und belegen, dass die moderne Literatur Deutschlands im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts nicht ausschließlich urbane Literatur ist, sondern auch regionale Voraussetzungen hat, die in ihr weiterwirken. Damit widerlegen sie das Vorurteil, Regionalismus sei antimodern und gehöre in die reaktionäre Tradition der Heimatkunst und der völkischen Bewegungen. Die sechs Kapitel belegen, wie regionalistische Konzepte und Diskurse, nicht immer widerspruchsfrei, zur Ausbildung der literarischen Moderne und ihrer Programme beitragen. Anhand des Regionalen denken moderne Autoren wie Heinrich und Thomas Mann und Rilke um 1900 über Heimat, Kunst und Moderne nach. Im provinziellen Elsass bildet sich vor 1914 mit René Schickele, Ernst Stadler u. a. eine Avantgarde, deren progressiver Regionalismus in den deutschen Expressionismus eingeht. Der Expressionismus der 1910er Jahre wird seinerseits als auch regionalistische Epoche rekonstruiert, wie sich umgekehrt im Rheinland nach 1918 Autoren, Texte und Manifeste zeigen, die unterschiedliche regionale, nationale und europäische Kontroversen austragen. Autorinnen der Weimarer Republik nutzen den Regionalismus zur Subversion traditioneller Genderkonzepte, während deutsch-jüdische Intellektuelle wie Bloch und Benjamin ausgerechnet mit Hilfe des Regionalen auf die Bedingungen der kulturellen Moderne reflektieren.

Parametry

ISBN
9783896934680
Nakladatelství
Weidler

Kategorie

Varianta knihy

2006, měkká

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