Dialektologie des Komorischen
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Die Arbeit erweitert im methodologischen Bereich den von W. J. G. Möhlig in die Afrikanistik eingeführten Ansatz der Dialektometrie, indem erstmals neben dem lexikalischen auch der morphologische Bereich umfassend in den quantitativen Vergleich einbezogen wird. Hierzu fließt außer der lautlichen Form der Morpheme auch ihre Stellung innerhalb der Wortstruktur mit in die Bewertung ein. Das Ziel ist, auf diese Weise eine repräsentative Auswahl lexikalischer und grammatischer Morpheme in den untersuchten Varietäten nach einem einheitlichen Schema miteinander zu vergleichen. Angewendet wird diese quantitativ-vergleichende Methode auf das Komorische, eine Bantusprache mit über 800.000 Sprechern. Sie ist die indigene Sprache der Komoren, einer Inselgruppe auf halbem Wege zwischen der ostafrikanischen Küste und der Nordspitze Madagaskars. Die zugrundeliegenden empirischen Daten stammen aus einer einjährigen vergleichenden Feldforschung in insgesamt 56 Orten auf allen vier Hauptinseln des Archipels. Sowohl bezüglich der Anzahl der Dialekte als auch deren Stellung zueinander ergeben sich dabei Abweichungen zu bisherigen Publikationen, die auf weniger fundiertem Datenmaterial beruhen. Die zentralen dialektometrischen Analysen werden ergänzt durch die Untersuchung interessanter Einzelisoglossen, sowohl für einzelne Inseln als auch für den Gesamtarchipel. Eingerahmt werden die Hauptkapitel von einer ausführlichen historischen Einleitung zu den Komoren sowie von einem Vergleich mit ausgesuchten Bantuvarietäten vom afrikanischen Festland zur Abklärung der Außenbeziehungen des Komorischen.