Reflexion der eigenen Biografie als Chance für pädagogisch professionelles Handeln in der Verhaltensgestörtenpädagogik
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Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die Reflexion der eigenen Biografie eine Chance für professionelles Handeln in pädagogischen Kontexten darstellt und wie diese Auseinandersetzung in der Ausbildung von Pädagogen angeregt werden kann. Sie ist ein Plädoyer dafür, Krisen anzunehmen und sich in der lebensgeschichtlichen Auseinandersetzung damit professionell weiterzuentwickeln. Menschen, die in pädagogischen oder sozialen Einrichtungen mit sozial und seelisch belasteten jungen Menschen arbeiten, sehen sich oftmals mit spannungsreichen Konflikten konfrontiert, die in der pädagogischen Beziehung zum Ausdruck kommen. In der Folge kann Verunsicherung auftreten, Gefühle der Ohnmacht und Handlungsunfähigkeit können sich einstellen. Die Frage nach einer Weiterentwicklung und Professionalisierung von Pädagogen wird deshalb immer dringlicher. In den Mittelpunkt der aktuellen Debatte um pädagogische Professionalität rückt dabei die Person des Pädagogen, der mit seinen biografischen Erfahrungen in die Beziehungsgestaltung eingeht. Die vorliegende Arbeit befasst sich im Kontext dieser Fragestellung mit der Bindungstheorie. Als Theorie über Beziehungen sensibilisiert sie nicht nur für das Verständnis der seelisch geistigen Situation von Kindern und Jugendlichen, sondern enthält auch für die Person des Pädagogen wertvolle Anregungen. Anhand eines Fallbeispiels wird untersucht, welche Anregungen die Bindungstheorie für das Verständnis von Interaktionen zwischen Pädagogen und Jugendlichen bzw. Kindern liefern kann. Im letzten Teil der Arbeit werden die Biografieforschung und die biografische Selbstreflexion in den Kontext bindungstheoretischer Vorannahmen gestellt, um daraus Konsequenzen für die Ausbildung von Pädagogen im Sinne einer „professionellen Entwicklung“ zu ziehen.