Black magic, white noise

Schaut man heutzutage fern, gleich wo oder auf welchem Kanal, findet sich oft mindestens ein Krimi in dem Gerichtsmediziner die Hauptrolle spielen. Existenzielle Fragen nach Leben und Tod werden nicht mehr nur auf philosophischer Ebene, wie in Hamlets berühmtem Selbstgespräch behandelt, sondern in dras-tischen Bildern verzeichnet. Splatter, Horror, Gothik und das Gruseln feiern nicht nur im Fernsehen oder in den Kinos ihr Comeback, sondern prägen den gegenwärtigen Stil von Editorial Design, Illustrationen oder Fotografie. Vor diesem Hintergrund präsentiert Black Magic, White Noise faszinierende bis verstörende Bildwelten zu den Themen Körperlichkeit und Psyche, dargebracht von jungen Gestaltern aus aller Welt. Durch eine Auswahl aus Illustration, -Fotografie, Grafikdesign, Collage, Malerei und Installation zieht das Buch den Betrachter in eine schaurig-schöne, ambivalente Welt hinein. Die „schwarze Magie“ wird hier durch Abbildungen der Dunkelheit, des Gruselns und der Anziehungskraft des Mysteriösen repräsentiert. Das „weiße Rauschen“ beschreibt das in den Bildern vermittelte plötzliche Eindringen von Irrationalem am helllichten Tag, wie wir es aus Alfred Hitchcock-Filmen oder Haruki Murakami-Büchern kennen und schätzen. Black Magic, White Noise ist ein atemberaubender Cocktail drastischer Motive, die in vielen Formen in der heutigen Gestaltung Anwendung und Akzeptanz finden.