Eine Diplomatenehe im Bann von Napoleon und Goethe
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Karl Friedrich Reinhard (1761-1837) und Christine Reinhard geb. Reimarus (1771-1815) Die Lebensgeschichte des Diplomaten-Ehepaares Karl Friedrich Reinhard und Christine Reinhard-Reimarus ist spannend wie ein Roman. Als der nüchterne Schwabe und die lebhafte Hamburgerin aus bestem Hause den Bund fürs Leben schlossen, konnte niemand ahnen, welche verschlungenen Lebenspfade auf die beiden warteten. Es folgten stürmische Jahre, die das Paar durch ganz Europa trieben. Hamburg, Paris, Wien und Moskau gehörten zu Reinhards beruflichen Stationen, aber auch die Schweiz und Moldawien. Vor jedem Amtsantritt standen tagelange beschwerliche Reisen bis in die entlegensten Winkel Europas, die mit Kind und Kegel überstanden werden mussten. Christine Reinhard hat diese Odysseen in Briefen und Tagebucheinträgen spannend erzählt, und sie sind so zu Dokumenten einer turbulenten Epoche geworden, die für das politische Gefüge in ganz Europa prägend war. Immer wieder geriet das Ehepaar selbst ins Zentrum der Politik. Karl Reinhard arbeitete eng mit Napoleon Bonaparte und dem französischen Außenminister Talleyrand zusammen, erlebte Siege, Niederlagen und Intrigen. Seine Missionen führten ihn auch immer wieder nach Hamburg zurück, wo das enge Verhältnis zu Christines Familie Bestand hatte. Neben der Politik prägte die Literatur das Leben der Reinhards. Sie pflegten mit vielen Geistesgrößen ihrer Zeit vertrauten Umgang, darunter mit Goethe, Schlegel und den Brüdern Grimm. Das Buch von Inge Grolle beschreibt all diese Facetten eines Lebens im Spannungsfeld zwischen Politik und Kultur im Europa des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Daneben liefert es Einblicke in eine ungewöhnliche, nicht immer leichte Ehe, in der sich beide Partner gleichwohl behaupten konnten.