METAFLESH
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Seitdem Körper und Sinne nicht mehr nur in technischen Medien erweitert und abgespalten werden, sondern sich die Prothesen im gegenwärtigen, posthumanen Zeitalter zunehmend selbst im Fleisch implementieren und auflösen, kann der Körper nicht mehr als kontrollierbare, abgeschlossene Einheit gelten. Er entzieht sich einer eindeutigen Bestimmung. Die Auswirkungen bzw. Symptome dieses noch andauernden Medienwechsels visualisiert der kanadische Regisseur und Biologe David Cronenberg in Filmen wie SHIVERS (1975) und eXistenZ (1999). In diesen Horrorfantasien geht er bis zum Äußersten. Seine grotesken Biotechnologien, ekelerregende und gleichsam faszinierende Resultate hybrider Naturwissenschaft und Medienindustrie, lösen Körper- und Geschlechtergrenzen von innen heraus auf und verschaffen ihren psychotisierten Usern das, was sie immer schon heimlich begehrt haben: hemmungslosen Sex, (Mehr-)Lust, Anarchie, Schmutz. Doch ob das zum Klon-Zombie mutierte Subjekt am Ende tatsächlich einen Freiheitsgewinn verkörpert oder ob es sich dergestalt endgültig abgeschafft hat, ist eine von mehreren Fragen, die die vorliegende kulturkritische Arbeit zu klären versucht. Die Analyse der Cronenbergschen Metamorphosen stützt sich auf Erkenntnisse der strukturalen Psychoanalyse, vornehmlich auf Jacques Lacans Theorie des Imaginären und auf seine methodische Distinktion von RSI, die konsequente Weiterführung von Sigmund Freuds psychischem Apparat.
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