Alte Sehnsucht Norwegen
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Bis auf die wahrhaftig sensationelle Anreise, die auch im Jahre 1958 ungewöhnlich war, birgt dieses Buch wenig spektakuläre Abenteuer. Dafür ist es voll von liebevollen Beobachtungen der damals vom Deutschen Tourismus fast noch unentdeckten zauberhaften norwegischen Landschaft, voll ungewöhnlicher Erlebnisse, voll von beglückenden Begegnungen mit Menschen, jeder in seiner Art aufrecht und beispielhaft. Jede Begegnung führt einen neuen Freund herbei. Es gibt nicht einen einzigen Griesgram. Auerhahnbalz im Moor und Elstern, die Hühnereier ausbrüten. Ein norwegischer Bauernhof vor knapp fünfzig Jahren. Die neu eingebaute Wasser-Pumpe kann auch ihren Dienst aufkündigen. Dann muß das Wasser für den Waschtag in Milchkannen auf dem Fahrrad vom Nachbarn geholt werden. Zum Badetag wird die Zinkbadewanne vor das Haus gestellt, wo gleichzeitig der Durchgangsweg ist von einem Hof zum anderen. Arbeit und Freude sind eng verknüpft. Pflügen am schrägen Hang mit beißenden Pferden und Kirschenpflücken in erster Morgenfrühe, wannenweise Blaubeeren und Preiselbeeren ernten in den wilden Wäldern an der schwedischen Grenze. Helle Nächte und flammendes Nordlicht. Und für Abwechslung sorgt eine Schar von kleinen blonden Kindern mit nachtdunklen Augen. Den Reiz des Buches macht das Glück aus, das nur einen jungen Menschen so ungeschmälert ergreifen kann, der jugendfrische Stil der Briefe, die kaum verändert, von all den Erlebnissen berichten. Anschließend folgt die Beschreibung einer Skandinavienreise fast 30 Jahre später. Alle Schön heiten dieses kontrastreichen Landes kennenzulernen, der unstillbare Wunsch im Jahre 1958, wird 1985 nahezu Realität. Es geht zu Stabkirchen, Fjorden und wilden Wasserfällen, wir begegnen Rentieren, brennenden Himmeln und Farbenbogen. Auch das war eine Reise eigenen Stils.