"Happiness below"
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Zentrale Themen im Werk des englischen Schriftstellers Alexander Pope (1688-1744) sind Vergänglichkeit, der Verfall körperlicher Schönheit und die Unbeständigkeit materieller Werte. Noch während der Renaissance beschäftigt sich Vanitas, die christliche Vergänglichkeitsthematik, mit genau diesen Fragen und verweist auf ein jenseitiges Leben nach dem Tod als Erfüllungsort menschlicher Glückseligkeit. In der vorliegenden Studie wird – insbesondere anhand der Epistle to Mr. Jervas (1716), der Gesellschaftssatire The Rape of the Lock (1717) und dem Lehrgedicht An Essay on Man (1733/34) – Popes Weiterführung und Modifizierung der Vanitas im Kontext der Aufklärung nachgezeichnet: Es erweist sich, dass Pope die jenseitsorientierte Vanitas systematisch in eine säkulare, diesseitige Verhaltensethik überführt. Ein intermedialer Vergleich mit der Vanitas-Ikonographie in der Kunst verdeutlicht, dass der Autor zu Beginn des 18. Jahrhunderts weiterhin traditionelle Symbole und Muster der Vanitas aufgreift, wie sie aus Totentänzen und Stillleben vorheriger Epochen bekannt sind. Diese werden nun aber inhaltlich neuen, gesellschaftsfokussierten Diskursen anpasst. Damit leistet Pope einen wichtigen Beitrag zur modernen, selbstbestimmten Positionierung des Individuums.