Koordination auf Arbeitsmärkten
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Von der Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien werden erhebliche Auswirkungen auf Struktur und Funktionsweise der Arbeitsmärkte erwartet. Im Rahmen einer repräsentativen quantitativen Betriebsbefragung wurden diese Erwartungen bestätigt. Die Bedeutung dieser Technologien für die externe und interne Arbeitskräfteallokation auf dem bundesdeutschen Arbeitsmarkt ist ausgeprägt. Eine Segmentierung in Teilarbeitsmärkte besteht aber weiterhin. Zwar hat der externe elektronische Teilarbeitsmarkt die größte Bedeutung, der interne Arbeitsmarkt spielt aber nach wie vor eine wichtige Rolle; er entwickelt sich tendenziell in einen unternehmensinternen Arbeitsmarkt. Elektronische Arbeitsnetze sind entgegen den Erwartungen von untergeordneter Bedeutung. Die durch sinkende Transaktionskosten erwartete 'Vermarktlichung' von Teilarbeitsmärkten besteht bei einer Nutzung der neuen Technologien nicht wie erwartet. Anhand einer konzeptionellen Unterscheidung von Koordinationsform und Organisationsform wurde gezeigt, dass die drei Koordinationsformen Wettbewerb, Hierarchie und Kooperation auf den externen Arbeitsmärkten ebenso existieren wie auf internen Arbeitsmärkten. Auf diesen Teilarbeitsmärkten besteht eine differenzierte Koordinierung, die nicht der in der Literatur prognostizierten 'Mehr Markt am Arbeitsmarkt' entspricht. Die Studie zeigt, dass es empirisch und theoretisch weiterer Arbeiten bedarf, um eine 'Koordinationstheorie des Arbeitsmarktes' zu etablieren, die die Kombination der drei Koordinationsformen auf den Teilarbeitsmärkten erklärt.