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Feindbild Geschichte

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Der Wechsel von radikaler Abwendung von - und immer wieder neuer Zuwendung zu - Geschichte und Tradition in Kunst und Architektur. Bereits im 19. Jahrhundert finden sich vielfach Versuche, den herrschenden Historismus durch neue Leit- und Vorbilder zu ersetzen, so zum Beispiel bei Nietzsche, in der Lebensreformbewegung, etc. Die radikale Ablehnung der Geschichte, der Versuch, auf einer tabula rasa völlig Neues zu gestalten, wird dann seit der Jahrhundertwende zu einem zentralen Thema der Avantgarde-Bewegungen wie Futurismus und Konstruktivismus. Diesen Versuchen, eine neue Welt gleichsam mit dem Rücken zur Geschichte aufzubauen, stehen zahllose Ansätze gegenüber, Geschichte und Tradition in die Moderne zu integrieren beziehungsweise sich wieder an der Geschichte zu orientieren. All diesen Kontinuitäten und Brüchen, die das 20. Jahrhundert durchzogen und die konstitutiv für das Verständnis der Moderne sind, wird im vorliegenden Band an der Entwicklung von Kunst und Architektur nachgegangen. Aus dem Inhalt: Jörn Rüsen: Die Last der Geschichte und das Versprechen der Zukunft - Historismuskritik gestern und heute Willibald Sauerländer: Flüchtige Aphorismen zum »Feindbild Geschichte« Jürgen Reulecke: Lebensreformbewegung und Geschichte Monika Steinhauser: »Retour à l' ordre« - Zum Traditionsverständnis im Richtungsstreit der Kunstdiskussion zwischen den Weltkriegen Jean Louis Cohen: Klassizismen der 30er Jahre Winfried Nerdinger: Wiederaufbau in Westdeutschland zwischen Rekonstruktion und Tabula rasa Dieter Bartetzko: Die Postmoderne und ihre Folgen Link: Bayerische Akademie der Schönen Künste

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2007

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