Blütenwolken, Wein und ewig Frühling
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Nicht spektakuläre Bauten und Kulturschätze, sondern die Natur stellt die größte Attraktion Madeiras dar: üppig, abwechslungsreich, zum Teil noch ungezähmt. Zwar hat auch hier die Moderne mit Schnellstraßen und neuen Felstunnels Einzug gehalten, aber es gibt noch die schmalen, kurvigen Sträßchen von einst, längs der Nordküste etwa oder im Inselherzen, an den von uralten Lorbeerwäldern bedeckten Flanken der bizarren Vulkangipfel, die fast zweitausend Meter in den Himmel ragen. Es braucht viel Zeit, um hier wenige Kilometer zurückzulegen. Doch die haben die Madeirenser, sei es für ein Schwätzchen, eine poncha, die Vitaminbombe aus Zitronensaft und Zuckerrohrschnaps, oder eine bica, den portugiesischen Espresso. Vor allem außerhalb der geschäftigen Hauptstadt Funchal lässt sich der ursprüngliche Pulsschlag des Garten-Eilandes noch gut erspüren. Rita Henss führt, oft mit einem Schmunzeln, nicht nur durch die geografischen Höhen und Tiefen ihrer zweiten Heimat. Sie verrät, was Kolumbus und Kaiserin Sisi, Winston Churchill und George Bernard Shaw auf der Insel suchten, sie beleuchtet den Feuerzauber in der Fenchelbucht – und sie pilgert im Kreise einiger Honoratioren zum Jesus-Kind in der Häkelsänfte. Blumengärten, Felsterrassen und süßer Wein auf der portugiesischen Atlantikinsel