Schlösser, Villen und Paläste
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Ob römischer Kaiser oder Japans Tenno, ob König von Frankreich, Preußen oder Bayern, indischer Maharadscha, Modezar oder Ölmilliardär - für ihre offiziellen Residenzen und privaten Refugien scheuten - und scheuen - die Mächtigen und Reichen der Weltgeschichte weder Kosten noch Aufwand. Architektonische Organismen vom Ausmaß ganzer Stadtviertel oder gleich selbst eine komplette Stadt wie die Verbotene in Beijing, dominieren Herrschersitze und Regierungspaläste unübersehbar ihre urbane Umgebung. Königliche Sommerresidenzen oder die Lustschlösser des Adels setzen der gezähmten, oft kunstvoll inszenierten Natur steinerne Glanzlichter auf, und das neue Geld gönnt sich den Luxus des spektakulären Designs inmitten weiträumiger Areale. Für den normalen Sterblichen wurden diese Zeugen imperialer und höfischer Pracht und Größe erst zugänglich, als ihre jeweilige Epoche zu Ende ging. Im Zeitalter des Tourismus, der heute wesentlich zu ihrem Unterhalt beiträgt, öffneten sich die Raumfluchten von Versailles, die Tore von Neuschwanstein, die Klostermauern des Escorial. Nach wie vor aber gilt, dass sich die Struktur der meist hochkomplexen Gesamtanlagen, das Zusammenspiel von Architektur und Landschaft bzw. städtischem Umfeld sich nur aus der Vogelperspektive erschließen - ein Blick, der zu ihrer Zeit selbst Kaisern und Königen verwehrt war.