Der hóchdeutsche Schlüszel zur Schreibrichtigkeit oder Rechtschreibung
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Der im Jahre 1648 in Leipzig gedruckte und im eigenen „Perfertischen Buchladen“ zu Breslau vertriebene „Hóchdeutsche Schlüszel zur Schreibrichtigkeit oder Rechtschreibung“ des Schlesiers Samuel Butschky (1612–1678) gehört zu den ausgefallensten reformorthographischen Versuchen des 17. Jahrhunderts. In Anlehnung an die eigenwillige und umstrittene Orthographietheorie von Philipp von Zesen und durch Kompilation aus den Schriften von Mitgliedern der Fruchtbringenden Gesellschaft, der führenden Sprachgesellschaft des Barock, entwirft Butschky ein Regelwerk für die Schreibung des Deutschen, das teilweise interessante Wege aufzeigt, etwa zur Lösung der Diskrepanzen zwischen Schreibung und Lautung. Neben der Rezeption zeitgenössischer Autoren geht Butschky auch eigene Wege, die bislang in der Forschungsliteratur nicht berücksichtigt wurden, indem er etwa Lehngraphien aus dem Polnischen in das orthographische System des Deutschen einbaut. Somit ist das Werk nicht nur für die Orthographietheorie der Barockzeit, sondern auch im Rahmen einer europäischen Sprachgeschichtsschreibung von hoher Bedeutung. Mehr als 350 Jahre nach dessen Erstausgabe wird das schwer zugängliche Werk mit dem nun vorliegenden Reprint der Forschung wieder zur Verfügung gestellt.