Funktionshäftlinge im KZ Neuengamme
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Obwohl in der Forschung intensiv an Darstellungen zur Psychologie von Opfern und Tätern der Konzentrationslager gearbeitet wird, wurde bislang eine Gruppe von Opfern meist vernachlässigt. Hierbei handelt es sich um die Gruppe der Funktionshäftlinge, die von den Machthabenden zu Teilen ihrer Verfolgungs- und Vernichtungsmaschinerie gemacht wurden. Von vielen KZ-Gefangenen wurden die Funktionshäftlinge als ihre direkten Verfolger und Handlanger der SS angesehen. Ihre exponierte Position stellte sie über den Rest der Häftlinge. Zwar gewährte die SS ihnen für ihre Kooperation partiellen Schutz vor Deportation und Vernichtung, dennoch waren sie oftmals die letzten Opfer des Vernichtungssystems. Die vorliegende Studie greift dieses Thema anhand einer umfassenden Bestandsaufnahme für das KZ Neuengamme auf. Auf breiter Quellengrundlage wird so ein Einblick in die Strukturen der Neuengammer Häftlingsgesellschaft gegeben. Im Mittelpunkt der Studie steht dabei die ideologisch umstrittene Frage nach den Einflussmöglichkeiten und Handlungsspielräumen der Funktionshäftlinge. Das Buch richtet sich an Historiker sowie Forschungseinrichtungen und Gedenkstätten zur NS-Geschichte.