Die Weltmarktfabrik im Globalisierungskontext
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Zu den wichtigsten ökonomischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte zählen die Intensivierung der weltwirtschaftlichen Vernetzung und die zunehmende Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit. Fast doppelt so schnell wie das reale Welt-Bruttosozialprodukt wächst seit Jahren das Welthandelsvolumen. Mehr als zwanzig Prozent der weltweit produzierten Güter werden heute grenzüberschreitend gehandelt. Die treibenden Kräfte hinter Exportboom und Globalisierungsschub liegen in der zunehmenden Angleichung der Kaufkraft und den wachsenden Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten. Diesem Sog kommt auch ein starker Druck von der Anbieterseite entgegen, da schnell steigende Entwicklungs- und Fertigungskosten sich in immer kürzeren Produktlebenszyklen getilgt werden müssen, so dass ausreichendes Absatzvolumen nur bei Bedienung internationaler Märkte zu erzielen ist. Der aus der Ökonomie und Soziologie stammende Begriff Globalisierung dringt nach 1990 in die öffentlichen Debatten und bezeichnet einen mehrdimensionalen Prozess der Zunahme der nationenübergreifenden, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Beziehungen. Der Begriff der Globalisierung definiert nicht nur einen Zustand sowie einen Prozess, sondern zugleich die Folgen derselben und wird dadurch schwerer verständlich, aber auch universeller verwendbar. Die Grundlage der globalen Ökonomie besteht in einem neuen weltumspannenden Wettbewerb und Wirtschaften. In dieser vernetzten Wirtschaft beziehen sich Kapitalströme, Arbeitsmärkte, Management, Informationen, Organisation und Rohmaterial auf verschiedene Länder; sie sind internationalisiert sowie vollständig und wechselseitig voneinander abhängig. Einige bezeichnen den beschriebenen Prozess nicht als Globalisierung, sondern als Entnationalisierung oder Denationalisierung, um auszudrücken, dass der Nationalstaat im Zuge der Globalisierung immer mehr an Macht und Bedeutung verliert.