Kritik und Inspiration
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Eine eingehende Untersuchung dieser Rede fehlt ganz und die Forschung hat bisher nicht die nötigen interpretatorischen Bemühungen unternommen, durch welche „Shakespeares Könige und große Herren“ hinlänglich gewürdigt würde. Überhaupt gibt es in der Forschung keinen Beitrag, welcher das in der Ambiguität von Inspiration und Kritik situierte Phänomen des „schöpferischen Lesers“ kennzeichnen und textanalytisch interpretieren würde. Die Textinterpretationen fußen auf der methodischen Entscheidung, dem Text den Vorrang einzuräumen und nicht seinem Urheber, was allerdings nicht heißt, daß ich mir hier keine Ausnahmen erlaubt hätte. An manchen Problempunkten, auf welche die Interpretation gestoßen ist, hielt ich es teils für wünschenswert und teils für unausweichlich, auf andere Texte Hofmannsthals hinzuweisen, um sie zu Rate zu ziehen. Besonders da, wo sich der Sinn allzu hartnäckig gegen eine Erschließung versperrte, wurde dieses textexterne Vorgehen der Interpretation konzediert. Einzelne Werkpassagen aus Shakespeares Dramen, besonders aber aus „Der Sturm“ werden in die Interpretation aufgenommen. Das in der Rede „Shakespeares Könige und große Herren“ behandelte Sujet müssen die Erläuterungen umfassen, soweit dies zum Verständnis wichtig ist.