Ganz nordisch gestimmt ...
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Dass Thomas Mann „ganz nordisch gestimmt“ war, gestand er schon zu Beginn seiner Schriftsteller-Karriere. Diese Stimmung rührte nicht nur aus seiner Geburtsstadt Lübeck. Vor allem liebte Mann die skandinavische Literatur. Der Däne Jens Peter Jacobsen (1847 – 1885) ist einer der Autoren, deren Bücher Thomas Mann vor allem zu Beginn seiner Karriere intensiv las. „Vielleicht ist es Jens Peter Jacobsen, (…) der meinen Styl bis jetzt am meisten beeinflusst hat“, gestand Mann wenig später. „Ganz nordisch gestimmt.“ geht diesem Geständnis auf die Spur. Wie viel Jacobsen steckt in den einzelnen Entwurfsstufen der „Jahrhunderterzählung“ (Marcel Reich-Ranicki) Tonio Kröger? Wie viel Schuld trägt die unglückliche Amme tatsächlich an den körperlichen Gebrechlichkeiten des kleinen Herrn Friedemann? Was hat es mit dem entsetzlichen Zähneknirschen des kleinen Echos auf sich? Warum neigen zahlreiche Hauptfiguren aus den Mannschen Erzählungen zur Melancholie und woher stammt diese? Antworten auf diese Fragen werfen ein neues Schlaglicht auf Thomas Manns Werk.