Erfolgsdeterminanten für eine sozialintegrative regionale Innovationspolitik
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Die Massenarbeitslosigkeit hat sich in Deutschland verfestigt. Die Wachstumsraten geraten eher bescheiden, auch wenn gerade in jüngster Zeit Aufhellungen sichtbar werden. „Innovationen“ gelten in dieser Situation vielen als eine Art Königsweg zur Schaffung neuer Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Doch Innovationen, seien es technologische Modernisierungen, neue Managementtechniken, die Erschließung bislang nicht bedienter Märkte oder auch - nicht zu vernachlässigen - die Summe zahlreicher ständiger, aber meist kleiner Verbesserungen, wirken in den Betrieben, den Regionen und in der Volkswirtschaft insgesamt nicht immer in der gewünschten Richtung. Vielfach gehen Modernisierungen eben mit Freisetzungen einher, verschärfen also soziale Problemfelder, statt sie - wie erhofft - zu beheben. Insbesondere in Regionen mit angespannter Arbeitsmarktlage, industriellen Umbrüchen und schwachen Wachstumsraten, wie zum Beispiel dem Ruhrgebiet, eine fatale Situation. Wie Innovationspolitik angesichts dieses Dilemmas erfolgreich ausgestaltet werden kann, zeigt die vorliegende Studie des nordrhein-westfälischen Zentrums für Innovation und Technik (ZENIT). Untersucht wurden dazu 15 innovationspolitische Ansätze aus deutschen und Europäischen Regionen. Und im Ergebnis zeigt sich, dass Innovation und sozialer Ausgleich so gegensätzlich gar nicht sind. Im Gegenteil. Denn gerade die Untersuchungsregionen mit den besten Innovationsnoten zeichnen sich dadurch aus, dass sie Maßnahmen zur Schaffung von Chancengleichheit, Abbau von Diskriminierungen sowie Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen in ihre Innovationsstrategie integriert haben. Einen innovationspolitischen Königsweg konnte auch die vorliegende Arbeit nicht identifizieren. Die Untersuchung hat aber gezeigt, dass Innovation eine konkrete Handlungsoption für alle Regionen ist - gerade auch für altindustrielle Gebiete, die vom Strukturwandel betroffen sind.