Zwischen Antisemitismus und Islamophobie
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Während sich bisher die meisten Publikationen entweder dem 'Neuen Antisemitismus' oder dem 'Islam' bzw. der 'Islamophobie' gewidmet haben, setzen die Autorinnen und Autoren beide Phänomene zueinander in Beziehung, zeigen ihre Ähnlichkeiten und Unterschiede auf. In einer Epoche, die von einem 'Clash of Civilizations' geprägt sein soll, versucht dieses Buch wissenschaftlich fundierte Antworten auf Fragen zu geben, die seit dem Beginn der Al-Aqsa-Intifada (2000) und nach 9/11 (2001) weltweit leidenschaftlich und oft demagogisch-polemisch 'diskutiert' werden: Gibt es einen 'Neuen Anti-Semitismus' – und was ist darunter zu verstehen? Gibt es das Phänomen der 'Islamophobie' (speziell in Europa) – und wie kommt es zum Ausdruck? Feindbilder lösen sich oft von realen Konflikten und entwickeln eine eigene Dynamik, besonders wenn der Konflikt lange andauert und Erklärungs- bzw. Rechtfertigungszwänge entstehen, die durch eine Projektion des Konflikts in eine weit zurückliegende Vergangenheit ideologisch überhöht werden. Der Band umfasst einerseits Texte, die einen stärkeren Europa-Bezug haben und sowohl Antisemitism(en) als auch Islamophobie(n) im Kontext von Migration, Integration und Multikulturalismus behandeln, andererseits Beiträge, welche ähnliche Phänomene im Kontext des Konflikts um Israel/Palästina diskutieren und sich folglich mit Perzeptionen von Betroffenen und Beobachtern im Nahen Osten befassen.