Die Wirkung von Internet-Stellenbörsen auf die Transaktionskosten und die Funktionsweise des Arbeitsmarktes
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Von den privaten und öffentlichen Internetstellenbörsen, den sog. Jobbörsen, wurde angenommen, dass sie den Arbeitsmarkt durch ihre auf IuK-Datenbanken ausgerichtete Filtertechniken und ihr kostengünstiges Angebot erheblich beeinflussen würden. Nicht zuletzt durch erhebliche Investitionen bspw. in die Stellenbörse der Bundesagentur für Arbeit wurde erhofft, die Funktionsweise des Arbeitsmarktes zu verbessern, etwa die Sucharbeitslosigkeit zu senken und räumliche Friktionen zu nivellieren. In diesem Buch wird die Wirkung des Phänomens 'Stellenbörsen' theoretisch anhand eines transaktionskostentheoretischen Gerüsts, in dem moderne Arbeitsmarkttheorien wie Such- und Matchingmodelle integriert werden, untersucht. Die theoretischen Überlegungen werden empirisch durch die Ergebnisse einer umfassenden Fallstudie und einer repräsentativen Betriebsbefragung fundiert. Als Ergebnis zeigt sich, dass Stellenbörsen den Arbeitsmarkt deutlich verbessern – insbesondere dort, wo digital kodifizierbare Daten das Berufsbild abbilden können. Jedoch werden längst nicht alle Segmente des Arbeitsmarktes durch Stellenbörsen erreicht. Gerade im Bereich gering qualifizierter Arbeitskräfte und im Segment für Führungskräfte und Manager verändern Stellenbörsen den Arbeitsmarkt kaum. Hier kann von den Vorteilen der neuen IuK-Technologien (noch) nicht profitiert werden. Vorteile können erst dann realisiert werden, wenn institutionelle Veränderungen im Bildungssystem, weitere technische Innovationen der Datenbank- und Filtertechnologie und modifizierte Geschäftsmodelle der Stellenbörsen greifen.