Rückverfolgbarkeitssysteme in der Ernährungswirtschaft
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Die Sicherheit und Qualität von Lebensmitteln ist in den vergangenen Jahren zunehmend ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt, wobei insbesondere die Lebensmittelskandale der jüngeren Vergangenheit zu einem Vertrauensverlust in Teilen der Gesellschaft und insgesamt zu einer steigenden Sensibilität der Verbraucher in Fragen der Lebensmittelsicherheit führten. Um das verlorene Vertrauen der Verbraucher zurück zu gewinnen, aber auch um steigenden rechtlichen Anforderungen zu genügen, werden von den Unternehmen im Lebensmittelsektor große Anstrengungen unternommen. Ein zentraler Bereich der Lebensmittelsicherheit ist die Möglichkeit der Rückverfolgbarkeit. Unter dem Stichwort „from stable to table“ werden Systeme und Verfahren entwickelt, die es ermöglichen, Lebensmittel sowohl vom Erzeuger bis zum Verbraucher, als auch auf dem umgekehrten Weg zu verfolgen. An diesem Punkt setzt die Studie an. Es erfolgt zunächst eine systematische Analyse der Gründe für Investitionen im Bereich Rückverfolgbarkeitssysteme. Dabei werden neben den gesetzlichen Anforderungen die Möglichkeiten der Nutzung entsprechender Systeme als einen Bestandteil des betrieblichen Risikomanagements, oder im Rahmen der wettbewerbsstrategischen Ausrichtung der Unternehmen beleuchtet. Darüber hinaus wird dargestellt, inwieweit Rückverfolgbarkeitssysteme zur Optimierung inner- und zwischenbetrieblicher Prozesse geeignet sind und welchen Anforderungen die wichtigsten Zertifizierungsstandards in diesem Bereich stellen. Aufbauend auf dieser Übersicht erfolgt im Rahmen einer umfangreichen empirischen Erhebung die Ermittlung zentraler Determinanten von Investitionen in Rückverfolgbarkeitssysteme im Agribusiness. Das theoretische Fundament dieser Erhebung bildet ein auf der Grundlage des Technology Acceptance Models entwickeltes Tracking and Tracing Investment Model. Im Zuge der Modellüberprüfung gestatten vor allem die pfadanalytischen Untersuchungen unter Verwendung des Partial Least Squares-Ansatzes differenzierte Einsichten. Die Erkenntnisse aus der Untersuchung dienen abschließend der Entwicklung von Handlungsempfehlungen sowohl für die betroffenen Unternehmen als auch für NGOs, Gesetzgeber und Verbraucher.