Kognitive Intervention im hohen Lebensalter
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Gegenstand der Untersuchung ist die Erfassung von Veränderungen in der fluiden und kristallinen Intelligenz bei älteren Probanden nach Teilnahme an verschiedenartigen, ziel- und bildungsorientierten Trainingsangeboten. Auf der Grundlage der internationalen Literatur ist davon auszugehen, dass nicht jedes Individuum bezüglich seiner individuellen Bedürfnisse, Stärken und Schwächen von jedem Interventionstyp profitieren wird. Deswegen steht uns heute eine große Vielfalt an Trainingsangeboten zur Verfügung, die individuell in die Praxis umgesetzt werden können (wie zum Beispiel Brain-Gym, Gedächtnistraining, Computertraining, Sprachkurse, Tai-Chi und Qi-Qong, Diskussionsreihen, sportliche Aktivitäten). Der Begriff der Plastizität verweist auf das Spektrum der Veränderungsmöglichkeiten im Bereich der kognitiven Leistungsfähigkeit und des Verhaltens sowie deren Grenzen im Alter. Die Untersuchung beschränkt sich nicht auf die Gruppe der „jungen“ Alten, sondern sie bezieht auch die Gruppe der „alten“ Alten mit ein, um somit empirisch begründete Aussagen über die kognitive Plastizität bis in das hohe Lebensalter zu treffen. Das Untersuchungsdesign berücksichtigt die Rolle der Persönlichkeit (operationalisiert über das Fünf-Faktoren-Modell nach McCrae und Costa) als einer möglichen Moderatorvariable von Plastizität. Die Persönlichkeit ist dabei - zumal innerhalb eines wie in der Untersuchung zeitlich begrenzten Intervalls - als in hohem Maße stabil anzusehen. Der Studie liegt ein Vortest-Nachtest- Kontrollgruppen-Design zugrunde. Diese Vorgehensweise sichert einerseits die Messung der Ausgangsleistung der Untersuchten vor dem Einsatz der Bildungsmaßnahmen unter standardisierten Bedingungen, andererseits den individuellen Zugewinn nach der Intervention. Diese Untersuchung zielt darauf ab, zum einen die Existenz und die Aufrechterhaltung eines latenten kognitiven Potenzials älterer Menschen unter unterstützenden und anregenden Umständen hervorzuheben, zum anderen soll sie empirische Belege für die unterstützende oder behindernde Wirkung von Persönlichkeitsmerkmalen auf die mit Hilfe von Trainingsmaßnahmen erreichbaren Verbesserungen liefern.