Napoleon in Wien
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Man schreibt das Frühjahr 1809: Eine Welle der patriotischen Begeisterung hat Wien erfasst, die Kriegspartei am Hofe hat sich durchgesetzt, man ist entschlossen zum Krieg gegen Napoleon. Unterstützt nur vom fernen Großbritannien, wagt man den großen Kampf gegen den scheinbar unbesiegbaren Korsen, dessen Schatten schwer über Europa lastet. Doch die anfängliche Euphorie weicht bald wieder der Ernüchterung: Dem umjubelten Sieg von Aspern folgt die blutige Niederlage von Wagram, noch einmal triumphieren Napoleon und seine Marschälle. Wien bleibt bis in den Oktober hinein besetzte Stadt und die Franzosen kosten ihren Sieg weidlich aus – General Vandamme badet täglich in Tokajer Weinen, Napoleon empfängt in Schloss Schönbrunn seine polnische Geliebte Maria Walewska und zeugt mit ihr einen Sohn; Wiener Bürger prügeln sich mit französischen Offizieren und werden dafür hingerichtet; zahlreiche Wiener Kirchen sind zu Pferdeställen oder Wachstuben umfunktioniert worden; Spielhöhlen und Freudenhäuser haben Hochsaison. Johannes Sachslehner und Robert Bouchal rekonstruieren die Fakten und zerstören so manche liebgewordene Legende, kritisch erzählen sie die turbulente Geschichte des so genannten „Heldenjahrs“, sie schildern das seltsame Nebeneinander von nationalem Hass und kosmopolitischer Verbrüderung, von Modernität und ancien régime und zeigen nicht zuletzt exemplarisch die Sinnlosigkeit eines Krieges, der Zehntausende in den Tod reißt …