Karl Schiller
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Karl Schiller (1911–1994) gehört als Wirtschaftspolitiker zu den prägenden Gestalten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Als Bundeswirtschaftsminister der Großen Koalition von 1966 bis 1969 gelang ihm ein Meisterstück, indem er die Wirtschaft der Bundesrepublik durch eine gezielte Erhöhung der Staatsausgaben aus der ersten großen Rezession in einen „Aufschwung nach Maß“ führte. Auf dem Höhepunkt seiner politischen Laufbahn war er 1971/72 als Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen einer der mächtigsten Männer der Republik mit weltweitem Ansehen. Für Schillers Lebensleistung hat Hamburg eine besondere Bedeutung. Hier begann sein politisches Engagement in der SPD, hier festigten sich seine wirtschaftspolitischen Grundüberzeugungen und hier bot sich ihm als erfolgreicher Wirtschaftssenator die Möglichkeit, die Durchsetzbarkeit eigener Konzepte zu erproben. Und er war als Professor an der Hamburger Universität und deren zeitweiliger Rektor ein akademischer Lehrer, dessen glanzvolle Vorlesungen überfüllt waren – ein Meister der Didaktik.